Is this Arcadia?

Neulich haben wir einen tollen Familienausflug in die neu eröffneten Düsseldorf Arcaden hier am Bilker Bahnhof gemacht. Irgendwie waren wir doch neugierig und da wir in letzter Zeit nicht so wahnsinnig viel rausgekommen sind, war die Reizschwelle niedrig genug, um gezielt in ein Einkaufszentrum zu fahren.

Wir haben sogar was gekauft! Zwei Energiesparlampen und Babybedarf. Denn unten drin ist jetzt der Drogeriemarkt, der vorher am Karolingerplatz war. Und was soll ich sagen, tatsächlich gibt es einen H&M mit Herrenabteilung, immerhin wurde damit einer meiner Wünsche erfüllt! Inzwischen aber ja egal, weil ich nächste Woche nach Berlin ziehe.

Für (Doppel-)Kinderwagen oder Rollstühle ist das Einkaufserlebnis nur eingeschränkt unbeschränkt, denn die Aufzüge sind nur über Türen zu erreichen, die per Hand bedient werden müssen, und aus dem Media Markt sind wir mit dem Kinderwagen nur mit Hilfe des Sicherheitspersonals wieder rausgekommen; die Kassen selbst sind breit genug, aber die Sicherheitsschleusen sind etwa 2cm zu schmal. Der Rest ist halt Einkaufszentrum von der Stange ohne Überraschungen oder Highlights.

Im neuen KulturSPIEGEL gibt es übrigens einen Artikel zum Thema Einkaufszentren in Innenstädten; neben vielem anderen muss man sich bei den Düsseldorf Arcaden wohl nun auch noch fragen, warum nicht mal ein Versuch unternommen wurde, das Gebäude von außen ansprechend zu gestalten.

Naja, aber irgendwie war ich zwei Tage später schon wieder da. Diesmal kam ich mit einer Mehrfachsteckdose und zwei blau-weißen Babystramplern wieder raus.

There goes the neighborhood …

War ja aber auch klar. Was für Geschäfte hätte man sonst erwarten können? Die größte Muji-Filiale Deutschlands, einen englischen Buchladen und 3 Comicshops? Na ja, vielleicht gibt es wenigstens auch einen H&M mit Herrenabteilung.

Schreiben ist wie sprechen auf Papier.

Oder so. Schriftliches Stammeln ist jedenfalls in Düsseldorf ein Domäne von RP Online, insbesondere der Lokalnachrichten. Dort, in Unfallberichten, in Reportagen von den großen „Events“ in der Stadt und in der Berichterstattung aus dem Rathaus, finden sich immer wieder sprachliche Konstruktionen zum Schmunzeln, Wundern oder Ärgern. Heute zum Beispiel:
„Den entstandenen Sachschaden schätzte die Polizei auf 20.500 Euro. Der Mitsubishi Colt und der Geländewagen wurden total beschädigt.“

Das sind sie, die Schattenseiten von User Generated Content. Oder ist das nur ein weiteres Zeichen vom Niedergang des Lektoratswesens? Und wir wissen ja: erst stirbt der Lektor, dann stirbt der Mensch. Oder so.