Herbst, schon wieder

Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen, wie jedes Jahr im Herbst. Zu kurz war er eigentlich nicht, ich bin nur einfach zu lange nicht zum Schreiben gekommen. Es war vor allem der Beruf, der mich diesen Sommer sehr in Beschlag genommen hat. Zusammengenommen mit Gesines Doktorarbeit war ein ein sehr produktiver, arbeitsreicher Sommer als Patchworkfamilie. Unternehmungen zu viert waren die Ausnahme, selbst den Urlaub mussten wir uns aufteilen. Auf Usedom reihten wir uns aber nahtlos ein in Kinder mit Großeltern, Kinder mit Mama und Oma und allerlei anderen Kombinationen. Die Kinder haben es mit großer Gelassenheit hingenommen und auch praktisch und organisatorisch hat alles gut geklappt. Trotzdem freuen wir uns darauf, dass sich alles jetzt vielleicht ein wenig normalisiert.

David und Alexander haben viele kleine und einige große Schritte gemacht. Seit Ende der Sommerferien gehen die beiden auch einmal in der Woche zum Fußballtraining. Samstags könnten sie nochmal, aber meistens haben sie da was anderes vor, denn Samstag Vormittag ist Spielzeit. So stehen sie dann auch früh auf, wenn sie ausschlafen könnten und sollten. In der  Woche hingegen fällt das Aufstehen oft schwer. Der Umstieg auf größere Fahrräder hat gut geklappt (von 12“ auf 18 “) und ich komme auf dem Weg zur Kita manchmal schon nicht mehr mit. Die beiden warten aber zuverlässig an den abgesprochenen Stellen und nehmen mich dann wieder mit. Mittagsschlaf wird zu Hause gar nicht mehr gemacht, in der Kita hingegen noch regelmäßig. Dafür sind die Nächte ruhig, die Toilettenbenutzung im Bedarfsfall exklusiv gesetzt (= kein Einpullern mehr), die Notwendigkeit des Zähneputzens noch immer akzeptiert und sprachlich sind sie fit. Die Ausreden werden auch immer elaborierter, wenn sie mal gerade nicht so möchten, wie wir. Als nächstes stünde eigentlich ein Schwimmkurs an, aber nur Alexander möchte und aus praktischen Gründen ist das Thema damit erst mal für beide vom Tisch.

Star Wars haben wir immer noch nicht geguckt, was sie aber nicht davon abhält, fleißig Raumschiffe zu bauen und zu bemannen. Aus den ursprünglich 4 Lego-Figuren sind auch ein paar mehr geworden und am Geburtstag kamen auch ein paar tolle Sets mit Raumschiffen dazu. Bis sie für die Filme alt genug sind, werden sie vermutlich schon die Hälfte aus den kurze Ausschnitten kennen, die wir manchmal gucken; zu unseren Lieblings-Szenen gehören der Anflug auf den zweiten Todesstern, der Kampf zwischen Obi-Wan und Darth Maul und der Trailer zu Episode I. Besonders David hat dabei eine Faszination für die Bösewichte entwickelt. Alexander hingegen hält zu den Guten, sein Held ist immer noch Luke Skywalker.

Bei den vielen Nachfragen muss ich immer aufpassen, nicht zuviel zu verraten. Besonders komplex ist Star Wars ja nicht und vermutlich werde ich es sowieso nicht geheimhalten können, bis sie die Filme sehen dürfen, aber was mit Anakin Skywalker passiert ist und wo Darth Vader herkommt, sind solche Fragen, die ich auch nicht direkt offen beantworten möchte.

Bis dahin besteht das Filmprogramm weiterhin größtenteils aus Ice Age 3, Robin Hood und Madagascar; letztere ist noch recht neu bei uns im Programm und den hatte ich echt besser in Erinnerung. Auch die Pinguine retten den Film nicht wirklich. Auch fest zum Kulturprogramm gehören Gesines und meine alten Petzi-Hefte, die allerdings, wie alle Comics, zum Vorlesen nur bedingt geeignet sind – finde ich jedenfalls. Ab und zu gibt es Musik und immer noch mögen sie die Lieder, die wir hören. „Oh, warum hast Du so schöne Musik angemacht“ (zu The Walkabouts) und „Das war immer schon mein Lieblingslied“ („Erinner Dich“von Klee) lassen mich hoffen, dass sie einen guten Geschmack entwickeln.

Ausflugs-Höhepunkte des Sommers waren ein par schöne Tage am See, das Flugplatzfest in Gatow und jede Menge Mittelaltermärkte. Jetzt steht wieder die Wintersaison an, vermutlich wieder mit zahlreichen Besuchen im Technikmuseum. Das nächste große Vorhaben findet allerdings zu Hause statt; wir tauschen Kinder- und Schlafzimmer, damit die Jungs ein bisschen mehr Platz haben. Eigentlich bräuchten wir ein Zimmer mehr, aber zu vernünftigen Preisen ist bei uns in der Gegend nichts zu kriegen und erst einmal wollen wir dort bleiben.

Der größte Teil der Arbeit, das Umstellen der Schränke, ist getan. Die Kinder schlafen bereits im ihrem neuen Zimmer, Gesine und ich kampieren noch im Wohnzimmer auf der Gästecouch.  Fotos folgen, sobald es halbwegs herzeigbar ist, momentan stehen überall noch Kisten rum.

Aber morgen genieße ich erst mal meinen Urlaub, den ersten seit über einem Jahr, Mittwoch kümmere ich mich dann wieder um ein paar Dinge hier. Und irgendwann bald kommen noch mal neue Betten für die Kinder.

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